Man will ja vorbereitet sein… Obwohl ich weiß, dass auch in diesem Jahr, wie übrigens in den letzten sechs oder sieben davor, niemand wegen Süßigkeiten an unserer Haustür klingeln wird, habe ich Zuckerhaltiges besorgt. Heute früh stand ich im Supermarkt an der Kasse und legte meine Schokolinsen, -riegelchen und -täfelchen aufs Band. Die Dame vor mir übrigens ebenso, nur mit leichter Variation in der Mischung. Der Herr hinter uns guckte missbilligend und faselte etwas von “Importkacke”, was wir geflissentlich überhörten.
Bei uns im Rentnerviertel ist das ja eh so eine Sache. Auch dieses Jahr ist die Spuknacht vor Allerheiligen nichts, mit dem sich unsere Senioren freiwillig abgeben. So flüsterte mir unlängst Oma Elsa zu, sie werde das Gartentürchen abschließen, damit ja niemand auf die Idee komme, dass bei ihr etwas zu holen sei. Weimers planen sogar, den Dackel in den Garten lassen – zur Abschreckung. Und bei Rosemüllers lässt man lieber gleich die Rollladen herunter und tut so, als sei man gar nicht da.
Kind 1, das heute übrigens als Skelett in den Kindergarten geklappert ist, will wissen, warum wir nicht von Tür zu Tür gehen und “Süßes oder Saures!” rufen. Dass das hier nicht so üblich ist, ist dem Kind egal. Das Wort Tradition ist allenfalls lustig, bringt aber wenig Licht ins Dunkel des kindlichen Spaßdenkens. Und so wird es auch dieses Jahr darauf hinauslaufen, dass ich dem Kind ein Tütchen Süßzeug packe und so versuche, den Wegfall der abendlichen Sammeltour zu übertünchen. Klappt eigentlich immer. Die Hauptsache ist ja das, was am Ende herausspringt…
In diesem Sinne: (F)rohes Halloween… oder auch nicht, falls Sie nicht so…
